Dark Patterns (etwa „dunkle Muster“) meint die manipulative Gestaltung von Webseiten. Damit werden Nutzerinnen und Nutzer dazu gebracht, etwas auszuwählen, das vielleicht nicht ihren Interessen entspricht. Bei Kaufplattformen kann das eine vorgetäuschte Knappheit sein: „Von dieser Hose sind nur noch drei verfügbar.“ Heute? Auf dieser Plattform? Es werden keine mehr produziert? Gerne wird aber auch die Zustimmung zu Cookies so gestaltet, dass eine Ablehnung erschwert wird. Zum Beispiel indem die Ablehnen-Schaltfläche bewußt unauffällig dargestellt wird oder nicht sofort sichtbar ist.
WCAG Prinzip 3: Verständlichkeit
Barrierefreie Webseiten dürfen keines dieser dunklen Muster nutzen. Der geltende Standard für öffentlichen Verwaltungen in Europa („Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1„) steht dem entgegen. Er kennt das Prinzip der Verständlichkeit (englisch): Die angebotenen Informationen und die Bedienung der Benutzeroberfläche müssen verständlich und nachvollziehbar sein. Das bedeutet:
- Text ist lesbar und verständlich.
- Inhalte erscheinen und verhalten sich, wie das zu erwarten ist.
- Nutzenden wird geholfen, Fehler zu vermeiden und zu korrigieren.
Die dunklen Muster sind mit diesen Vorgaben nicht in Einklang zu bringen. Stimmt, öffentliche Verwaltungen verkaufen keine Hosen. Doch auch sie müssen die Zustimmung zu Cookies barrierefrei einholen.
Mehr zu Dark Patterns
Das Dark Pattern Detection Project – Dapde (deutsch) sammelt dunkle Muster und erklärt, wie sie funktionieren.